Eines meiner Lieblingsprojekte entwickelt sich weiter: Nach dem „FCoin“ (was immer noch in der Schublade liegt, Bericht vom 01.07.2014), entsteht in der kommenden Woche der Kulturtaler Hannover. Es ist ein Experiment, von dem wir uns überraschen lassen.
Die Grundlage für die Aktivitäten kommt aus der Abkehr von der Linearwirtschaft in Richtung ökonomischer Modelle, die sich am Postwachstum orienteren und nichtlineare Prozesse gestatten. Es ist zu befürchten, dass die Jahrzehnte linearer Wirtschaftsentwicklung zu einem ökologischen, ökonomischen und sozialen Desaster führt – zu beobachten bei Staaten (z.B. Griechenland), in der Umwelt (z.B. Rohstofförderung) und auch in Unternehmen und Schicksalen von Menschen.
Kreislaufwirtschaft zu realisieren, setzt ein funktionierendes Netzwerk voraus. Was an Gebäudebauteilen vor dem Abfall gerettet wird, benötigt auch wieder Abnehmer. Das sollte zu einer kulturellen Errungenschaft werden – im Alltag wie selbstverständlich praktiziert.
Weil sich ein solcher Lebens- und Wirtschaftsstil kaum verordnen lässt oder von allein entsteht, wird ein Anstieg der Lernkurve benötigt. Das geschieht am besten durch Mitmachen in kleinen Projekten. Deshalb beteilige ich mich mit den von mir unterstützten Initiativen an der Stadtteilkulturarbeit, wie z.B. mit der 900-Jahre Linden Zettelbox aus ausrangierten Postern und Geschäftspapier von Unternehmen.
http://kulturtaler-hannover.de
Inzwischeni sind rund 840 Zettelboxen, angereichert mit Gutscheinen von Unternehmen aus der Lindener Kultur- und Ökoszene, verkauft. Deshalb entwickelt Glocksee Bauhaus e.V. das Konzept weiter und lädt mit der Initiative „Kulturtaler Hannover“ zu einem „Ökonomischen Forschungslabor“ ein:
Am Samstag, 18.07.2015, 09:30 – 12:00 Uhr, gestalten wir den „Kulturtaler“ mit Unterstützung der Illustratorin Sabine Gebhardt. Interessierte kommen dazu ins Kulturzentrum Faust, in die Warenannahme.
Eine Woche später, am 24.07.2015, ab 16:30 Uhr, werden 128 Kulturtaler-Geldscheine in Umlauf gebracht (Unterzeichnet vom Teppichhaus Trithemius), und zwar in kleinen Heften gebündelt.
Der Clou: Mit den Kulturtalern kann in Lindener Geschäften eingekauft werden. Der Erlös aus den Verkäufen der Kulturtaler-Hefte kommt einem kulturell bedeutsamen Projekt zugute, dem Repair Café in Linden.
Die Aktion findet statt im Rahmen des Kultur des Wandels Stadtforums, http://kulturdeswandels.de
Das Kulturtaler-Team würde sich freuen, Interessierte kennenzulernen und Fragen zum Regionalgeld-Projekt beantworten zu können. Kontakt.